Urlaubstagebuch Island – Teil 2
Tag 2 – Zu Fuß durch Reykjavik
Den ersten Tag wollten wir etwas ruhiger angehen lassen. Auf dem Plan stand also, Reykjavik zu erkunden.
Wie im letzten Beitrag schon kurz angerissen, befand sich unsere Wohnung so ideal gelegen, dass wir unseren rollenden Schuhkarton zumindest vorerst eingeschneit auf dem Parkplatz stehen lassen konnten und stattdessen zu Fuß losgestiefelt sind.
Punkt Nummer 1 auf der To-Do-Liste für diesen Tag war das Perlan. Das Perlan ist Reykjaviks Warmwasserspeicher. Klingt an sich erst mal nicht sonderlich interessant… zumindest wenn man nicht weiß, wie das von Ingimundur Sveinsson entworfene Gebäude aussieht. Die große Glaskuppel, die über den riesigen Wassertanks thront, verleiht dem Gebäude ein fast schon Palast-ähnliches Aussehen und besonders nachts, wenn das ganze Gebäude beleuchtet wird, ist das ein wirklich toller Anblick.
Der Schneesturm der letzten Nacht hatte natürlich auch am Perlan seine Spuren hinterlassen, was sich in sehr schön vereisten Fenstern widerspiegelte.
Um die Glaskuppel, welche durch den Blizzard nun eher wie ein riesiges Iglu aussah, führt eine Aussichtsplattform, von welcher aus man einen tollen Blick auf Reykjavik und ins Landesinnere hat. Dort hatte ich gleich dir Gunst der Stunde für ein kleines Panorama genutzt. Muss schon toll sein, jeden Morgen vor so einer Kulisse aufzuwachen.
Im obersten Stockwerk des Perlan befindet sich zudem ein Drehrestauraunt, in welchem wir aber aufgrund der recht hohen Preise nichts bestellt haben.
Ebenfalls im Gebäude befinden sich zudem seit 2017 das „Museum der Naturwunder Islands“ inklusive eines künstlichen Geysirs und eines künstlichen Gletschers. Zudem war die Eröffnung eines Planetariums für für 2018 geplant. Ziemlich beeindruckend für einen schnöden Wasserspeicher, stimmts? 😀
Museum und Planetarium konnte zwar damals noch nicht bewundert werden, der Geysir allerdings war schon vorhanden und bot einen kleinen Vorgeschmack auf die „echten“ Geysire, welche ich später noch besuchen wollte.
Kleiner Funfact: Das Perlan versorgt nicht nur die Stadt mit Warmwasser, sondern im Winter auch die beheizten Gehwege und Straßen. Richtig gelesen, in Island gibt es beheizte – und somit eisfreie – Straßen und Gehwege, selbst im tiefsten Winter. Und alles mit komplett grüner Energie.
Vom Perlan aus ging es weiter zur berühmten Hallgrímskirkja. Die ikonische Kirche hat sicher jeder schon einmal auf Bildern gesehen. Sakralbauten reizen mich für gewöhnlich nicht sonderlich – vor allem wenn sie wie in diesem Fall eher schlicht und modern sind – aber ab und an kann man schon mal eine Ausnahme machen und Überprüfen ob man beim Betreten von heiligen Boden in Flammen aufgeht 😀
Der eigentliche Grund die Kirche aufzusuchen (und den recht happigen Eintrittspreis zu zahlen), war natürlich der phantastische Blick auf Reykjavik, welchen man von der Turmspitze aus genießen kann. Hier liegt einem die Stadt wortwörtlich zu Füßen. Die Aussicht war wirklich fantastisch.
Direkt vor der Kirche befindet sich eine Statue von Leif Erikson, dem aus Island stammenden Wikinger, der im 10. Jhd. als erster Europäer den amerikanischen Kontinent entdeckte und betrat.
Die nächsten Stops waren das Rathaus und der Innenstadt-See. Anschließend ging es zum Saga-Museum, auf welches ich mich schon im Vorfeld sehr gefreut hatte. Für 2200 Kronen (circa 15 €) bekommt man dort einen wirklich tollen Einblick in die historische Geschichte Islands und die Besiedlung dieser wunderschönen Insel.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in einer Touri-Info und dem Besuch in einem kleinem Supermarkt ging es zurück in die Ferienwohnung, wo es an die Planung der nächsten Tage ging.